Nehmt Sie beim Wort!

Parallelen zwischen Trumps MAGA-Bewegung und der AfD

Vortrag und Diskussion mit Katharina Nocun

Die Initiative HERZ statt HETZE Neckar-Odenwald-Kreis lud zu einem Vortragsabend mit der Publizistin Katharina Nocun ein. Unter dem Titel „Nehmt sie beim Wort! Parallelen zwischen Trumps MAGA-Bewegung und der AfD“ analysierte Nocun die Strategien autoritärer Bewegungen und rief zu gesellschaftlicher Wachsamkeit auf.

Alexander Weinlein, Sprecher der Initiative, begrüßte die Gäste und erinnerte an die gemeinsame Verantwortung aller Bürgerinnen und Bürger: „Nicht allein Staat, Politik oder Kirche müssen rechtsextremem und rechtspopulistischem Gedankengut entgegentreten. Es liegt an uns allen.“ Er verwies auf die frühere Zusammenarbeit mit Katharina Nocun im Rahmen des Online-Vortrags „Wahrheit ist keine Meinung“ während der Corona-Pandemie.

Katharina Nocun widmete sich in ihrem Vortrag den Mechanismen autoritärer Rhetorik und der gezielten Verbreitung von Desinformation. Sie erläuterte das Prinzip „Flood the zone with shit“, das auf Steve Bannon zurückgeht. Dies ist eine Strategie, bei der die Öffentlichkeit mit Falschinformationen überflutet wird, sodass Faktenchecks kaum hinterherkommen und Lügen sich dennoch festsetzen.

Katharina Nocun zeigte strukturelle Parallelen zwischen Trumps „Make America Great Again“-Bewegung und der AfD auf. Die Diskreditierung seriöser Medien, die Inszenierung permanenter Krisen, die Emotionalisierung politischer Debatten und die Konstruktion von Feindbildern.

Besonders deutlich wurden diese Muster während der Corona-Pandemie. Während nur etwa 4 % der Gesamtbevölkerung glaubten, das Virus sei absichtlich verbreitet worden, lag dieser Wert unter den Protestbereiten bei fast 54 %. Auch die Zustimmung, dass Schutzmaßnahmen mit der Zeit des Nationalsozialismus vergleichbar war lag bei den Demonstrierenden zwölf Mal höher als dem Rest der Bevölkerung.

Dabei warnte sie vor dem Irrglauben, autoritäre Akteure würden „an der Macht entzaubert“. „Der Blick in die USA zeigt, wie gefährlich diese Annahme ist.“ Vielmehr sei es Aufgabe der Zivilgesellschaft, demokratische Werte aktiv zu verteidigen.

Sie berichtete auch von persönlichen Erfahrungen mit Hassnachrichten und Bedrohungen, die sich nicht auf ihre Inhalte, sondern auf ihre Herkunft bezogen. In diesem Zusammenhang sprach sie sich klar für eine Debatte über ein AfD-Verbot aus und verwies auf die Verbindungen der Partei zum Compact-Magazin und zur Identitären Bewegung.

Die Publizistin betonte, dass sowohl Trump als auch die AfD gezielt mit einem Dauerkrisenmodus arbeiten, um Ängste zu schüren und rationale Argumente zu verdrängen. Weitere Strategien seien Einschüchterung, Verächtlichmachung und die Konstruktion von Feindbildern. Als Beispiel nannte sie den AfD-Politiker Stephan Brandner, der trotz hoher Ordnungsgelder weiterhin eine Journalistin öffentlich als „Faschistin“ diffamiert.

Zum Abschluss stellte Katharina Nocun die Frage, was gegen diese Entwicklungen getan werden könne. Ihrer Meinung sei nun die Zeit aktiv zu werden. Die Mehrheit lehne autoritäre Politik ab, doch brauche es Solidarität mit jenen, die zu Unrecht diskreditiert, bedroht oder angegriffen werden. Die „Mitte“ der Gesellschaft sei entscheidend für eine Gegenbewegung. Auch Medien hätten eine Verantwortung, gerade dann zu berichten, wenn sie unter Druck geraten. Katharina Nocun schloss sich den Worten von Alexander Weinlein an, dass alle gefragt seien, wenn die Demokratie angegriffen wird oder Menschen beleidigt, bedroht oder verletzt werden. Gerade in der Zeit des Gedenkens an die Reichspogromnacht sei es wichtig, sich daran zu erinnern und Haltung zu zeigen.

Kinomobil – In Liebe, eure Hilde

Kinomobil - In Liebe, eure Hilde

Do, 06.11.2025

20:00 Uhr – 22:00 Uhr

Veranstaltungsort:

Burghardt-Gymnasium Buchen

St.-Rochus-Straße 5

74722 Buchen

Berlin, Anfang 1942: Der Zweite Weltkrieg ist in vollem Gange. Die 22-jährige Arzthelferin Hilde Coppi hat sich einer Widerstandsgruppe angeschlossen, die man später die „Rote Kapelle“ nennen wird. Zu dieser Zeit lernt sie ihren künftigen Ehemann Hans kennen und lieben. Zwischen den Aktionen der Gruppe und ständiger Gefahr der Verhaftung verleben die beiden einen zauberhaften Sommer miteinander. Schließlich werden sie verhaftet, Hilde kommt schwanger ins Gefängnis und bringt schließlich in Haft ihr Kind zur Welt. Kurz darauf wird sie zum Tode verurteilt. In den letzten Monaten hilft ihr die Mutterschaft, nicht an ihrem Schicksal zu zerbrechen.

Das Kinomobil Baden-Württemberg zeigt im Rahmen des Gedenkens an die Novemberpogrome 1938 mit „In Liebe, eure Hilde“ aus dem Jahr 2024 ein Drama nach einer realen Begebenheit zu Zeiten der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft.
Vorab läuft der Film „Hitlerjunge Salomon“.

Die beiden Kinovorführungen sind Teil der Veranstaltungsreihe „buchen gedenkt den Novemberpogromen 1938″. Am Sonntag, den 9. November 2025, um 16 Uhr bietet sich für alle Interessierte die Möglichkeit, an einer Stadtführung zum Thema „Buchen im Nationalsozialismus“ teilzunehmen. Die Führung endet an der „Gedenkstätte für alle Opfer des Nationalsozialismus“ am Jakob-Mayer-Platz, wo im Anschluss um 18 Uhr die politische Gedenkveranstaltung stattfinden wird.

Die Veranstaltung ist eine gemeinschaftliche Kooperation von

Logo Bücherei des Judentums
Logo Stadt Buchen
Logo HERZ statt HETZE NOK
Logo Burghardt-Gymnasium Buchen
Logo Kinomobil BW

Veranstalter:in: Stiftung Bücherei des Judentums, Stadt Buchen, HERZ statt HETZE NOK und Burghardt-Gymnasium Buchen sowie dem Kinomobil BW

Kinomobil – Hitlerjunge Salomon

Kinomobil - Hitlerjunge Salomon

Do, 06.11.2025

17:00 Uhr – 19:00 Uhr

Veranstaltungsort:

Burghardt-Gymnasium Buchen

St.-Rochus-Straße 5

74722 Buchen

Sally Perel wächst als Sohn eines jüdischen Schuhverkäufers in Peine zunächst behütet auf. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wird Sally von seiner Familie getrennt. Mehrfach gelingt es ihm, sich der Verfolgung zu entziehen und landet schließlich auf einer nationalsozialistischen Schule. 
Basierend auf den Memoiren von Salomon „Sally“ Perel erzählt dieser international preisgekrönte Film die unglaubliche Geschichte eines jüdischen Jungen, der während des Zweiten Weltkriegs durch eine Mischung aus Zufall, Mut und Verstellung überlebt.

Das Kinomobil Baden-Württemberg zeigt im Rahmen des Gedenkens an die Novemberpogrome 1938 mit „Hitlerjunge Salomon“ einen bedeutenden Jugendfilm aus den 1990er Jahren.
Im Anschluss folgt der Film „In Liebe, eure Hilde“.

Die beiden Kinovorführungen sind Teil der Veranstaltungsreihe „buchen gedenkt den Novemberpogromen 1938″. Am Sonntag, den 9. November 2025, um 16 Uhr bietet sich für alle Interessierte die Möglichkeit, an einer Stadtführung zum Thema „Buchen im Nationalsozialismus“ teilzunehmen. Die Führung endet an der „Gedenkstätte für alle Opfer des Nationalsozialismus“ am Jakob-Mayer-Platz, wo im Anschluss um 18 Uhr die politische Gedenkveranstaltung stattfinden wird.

Die Veranstaltung ist eine gemeinschaftliche Kooperation von

Logo Bücherei des Judentums
Logo Stadt Buchen
Logo HERZ statt HETZE NOK
Logo Burghardt-Gymnasium Buchen
Logo Kinomobil BW

Veranstalter:in: Stiftung Bücherei des Judentums, Stadt Buchen, HERZ statt HETZE NOK und Burghardt-Gymnasium Buchen sowie Kinomobil BW

Nehmt sie beim Wort!

Parallelen zwischen Trumps MAGA-Bewegung und der AfD

Katharina Nocun ist Publizistin. Sie hat in Münster und Hamburg Politik- und Wirtschaftswissenschaften studiert. In ihrer Arbeit setzt sie sich vor allem mit dem Spannungsfeld Digitalisierung und Demokratie auseinander. Ihr Podcast Denkangebot war 2020 für den Grimme Online Award nominiert. Ihr erstes Buch „Die Daten, die ich rief“ (2018) behandelt das Thema Digitalisierung und Demokratie. 2020 folgte der Bestseller „Fake Facts – Wie Verschwörungstheorien unser Denken bestimmen“ (gemeinsam mit Pia Lamberty). 2021 erschien das zweite gemeinsame Buch „True Facts – was gegen Verschwörungserzählungen wirklich hilft“ und 2022 folgte „Gefährlicher Glaube – Die radikale Gedankenwelt der Esoterik“. Für ihre publizistische Tätigkeit wurde Nocun 2017 mit dem Marburger Leuchtfeuer und 2023 mit dem Madsack Award ausgezeichnet.

Kaum ein Tag vergeht ohne Schreckensmeldungen aus den USA, die uns drastisch vor Augen führen, wie schnell eine einst stabile Demokratie ins Wanken geraten kann. Trump und seine Gefolgsleute machen keinen Hehl aus ihrer Verachtung für zentrale Institutionen des Staates. Bereits im Wahlkampf verbreitete Trump die Lüge von der angeblich „gestohlenen“ Wahl und äußerte immer wieder drastische Verschwörungserzählungen. Seit er wieder im Amt ist, lässt er seinem Unmut über Richterinnen, die nicht in seinem Sinne entscheiden, freien Lauf. Die vielgerühmten „Checks and Balances“ des politischen Systems werden inmitten dieses permanenten Wahlkampfmodus als Teil einer bösartigen Verschwörung dargestellt.
Der Blick über den großen Teich verdeutlicht, wie fatal die Annahme sein kann, autoritäre Akteure würden „sich an der Macht entzaubern“. Was können wir aus diesem Beispiel für den Umgang mit autoritären Kräften hierzulande lernen?

Samstag, 08.11.2025

Atrium des Burghardt-Gymnasiums Buchen

Rochusstraße 5

74722 Buchen

Eintritt frei, wir freuen uns über Spenden

Demokratie heute – der Anfang vom Ende?

© Friedrich-Ebert-Stiftung / Foto: Martin Hahn

Langer Abend der Demokratie mit Franz Müntefering

Unter dem Titel „Demokratie heute – der Anfang vom Ende?“ lud HERZ statt HETZE Neckar-Odenwald-Kreis zu einem eindrucksvollen Themenabend mit dem ehemaligen Vizekanzler Franz Müntefering ein. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie wir unsere demokratischen Werte in Zeiten von Populismus, Desinformation und wachsender gesellschaftlicher Spaltung bewahren und stärken können.

Müntefering erinnerte daran, dass Demokratie nicht nur ein politisches System, sondern eine tägliche Aufgabe ist. Wer sich zurückzieht, überlässt das Feld jenen, die mit Angst und Ausgrenzung arbeiten. Seine Worte trafen den Nerv der Zeit und das HERZ unseres Engagements.

In der anschließenden Podiumsdiskussion mit Vertreter*innen aus Politik, Bildung und Zivilgesellschaft wurde deutlich: Demokratie lebt vom Mitmachen, vom Widerspruch, vom offenen Dialog. Es braucht Räume, in denen Menschen sich begegnen, zuhören und gemeinsam Lösungen entwickeln. Genau solche Räume schafft HERZ statt HETZE.

Die Veranstaltung war ein starkes Zeichen für demokratische Kultur im ländlichen Raum. Sie zeigte, wie wichtig es ist, auch außerhalb der großen Städte klare Haltung zu zeigen: gegen HETZE, gegen Gleichgültigkeit und für ein Miteinander, das auf Respekt und Verantwortung gründet.

Bericht Rhein-Neckar-Zeitung

Bericht Fränkische Nachrichten

2 Jahre Krieg in Gaza – Vortrag und Diskussion

Der renommierte Buchautor und Journalist Johannes Zang wird im Rahmen unserer Veranstaltungsreihe in Osterburken zu Gast sein. Zang lebte mehrere Jahre in Israel, unter anderem im Kibbuz Be’eri, der am 7. Oktober 2023 tragischerweise zum Schauplatz eines Massakers und einer Geiselnahme wurde. Seine persönlichen Erfahrungen und über 30 Recherchereisen in den Gazastreifen machen ihn zu einem der profundesten Kenner der Region.

Johannes Zang veröffentlichte zahlreiche Bücher über die politischen Entwicklungen sowie das kirchliche und religiöse Leben in Israel und Palästina. Sein 2024 erschienenes Werk „Kein Land in Sicht? Gaza zwischen Besatzung und Krieg“ widmet sich den komplexen Realitäten des Gazastreifens – jenseits der oft einseitigen medialen Berichterstattung.

Themen seines Vortrags:

  • Friedensinitiativen: Wie israelische und palästinensische Aktivist:innen trotz aller Widrigkeiten Brücken bauen
  • Ungehörte Stimmen: Perspektiven aus dem Heiligen Land, die in der Tagespresse kaum Gehör finden
  • Hoffnung inmitten des Konflikts: Mutmachende Projekte und Initiativen vor Ort
  • Verborgene Realitäten: Einblicke in die Militärbesatzung, die Blockade Gazas und Formen des gewaltfreien Widerstands
  • Das Massaker vom 7. Oktober 2023: Wenig bekannte Aspekte und Warnungen im Vorfeld
  • Blick in die Zukunft: Visionen für den Gazastreifen „am Tag danach“

Im November 2025 erscheint sein neues Buch „Und am Kontrollpunkt wartet die Erniedrigung“ – ein eindrucksvolles Zeugnis von 30 palästinensischen Christ*innen, die offen und ungeschönt über ihren Alltag und ihre Erfahrungen berichten.

Darüber hinaus betreibt Johannes Zang den Podcast „JeruSalam“, in dem er regelmäßig über Entwicklungen in Israel und Palästina berichtet – mit Informationen, die man in den gängigen Medien oft vergeblich sucht.

Wir laden herzlich ein zu einem Abend voller Hintergründe, Perspektiven und Hoffnungsschimmer – mit einem Mann, der zuhört, hinschaut und erzählt.

Datum: Mittwoch, 19.11.2025

Uhrzeit: 19:00 Uhr

Ort: Mehrgenerationentreff, Friedrichstr. 2, 74706 Osterburken

Eine Veranstaltung des Mehrgenerationentreffs Osterburken mit dem Arbeitskreis Toleranz und Vielfalt Osterburken in Kooperation mit HERZ statt HETZE Neckar-Odenwald-Kreis.

Eintritt frei, um Spenden wird gebeten

Riefenstahl

mit Diskussionsrunde mit Produzentin Sandra Maischberger

Ein besonderer Kinoabend mit politischer Tiefe veranstaltete HERZ statt HETZE Neckar-Odenwald-Kreis im Kino Löwenlichtspiele in Walldürn. Gezeigt wurde der Dokumentarfilm „Riefenstahl“. Im Anschluss wurde die Produzentin Sandra Maischberger online für eine Diskussion dazu geschaltet.

Der Film beleuchtet das Leben und Wirken der umstrittenen Regisseurin Leni Riefenstahl, deren künstlerisches Schaffen eng mit der Propagandamaschinerie des Nationalsozialismus verknüpft ist. Mit eindrucksvollen Bildern und kritischen Stimmen gelingt es der Dokumentation, die Ambivalenz zwischen Ästhetik und Ideologie greifbar zu machen.

Nach der Begrüßung von Uta Berberich von HERZ statt HETZE und der Filmvorführung war das besondere Highlight des Abends die Live-Zuschaltung von Sandra Maischberger, die sich als Produzentin des Films den Fragen des Publikums stellte. In einer rund 30-minütigen Diskussionsrunde sprach sie über die Entstehung des Projekts, die Herausforderungen im Umgang mit Riefenstahls Erbe und die Verantwortung von Medienschaffenden im Umgang mit historisch belastetem Material.

Auf Alexander Weinleins Kommentar, dass der Film teilweise einen etwas ratlos zurückließe und dass man aus Leni Riefenstahl nicht ganz schlau wurde, entgegnete Sandra Maischberger, dass ihr genauso ging. Ihre Intention bei der Produktion sei es jedoch gewesen, dass die Zuschauer von Leni Riefenstahl ein klareres Bild bekommen sollten. Die Frage, ob Leni Riefenstahl eine Karrieristin oder eine Opportunistin war oder ob es einen anderen Grund gab, lässt die Dokumentation offen und konnte Sandra Maischberger nicht klar beantworten, obwohl, sich beide kurz nach Leni Riefenstahls 100. Geburtstag persönlich getroffen haben. Jedoch hatte Sandra Maischberger eindeutig den Eindruck gewonnen, dass Leni Riefenstahl eine Nationalsozialisten war.

In 100.000 Bilddokumente, Tonträger und Briefe, die gesichtet wurden trugen zur Entstehung des Films und bestätigten Sandra Maischbergers Eindruck.

Die Dokumentation wurde ihrer Meinung in großer Zahl sehr wertgeschätzt und verzichtet bewusst auf jegliche Kommentierung, damit die Zuschauerinnen und Zuschauer sich selbst ein Bild machen können. Sandra Maischberger war es wichtig, dass der Film nur die Fakten zeige.

„Es hat etwas gespenstisches, wie gegenwärtig es ist“, so Sandra Maischberger. Damit bezog sie sich auf die bewussten Lügen und wie leicht manche Menschen diesen verfangen sind.

Der Abend zeigte eindrucksvoll, wie Kino nicht nur unterhalten, sondern auch zum Nachdenken anregen kann und wie wichtig es ist, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen, um die Gegenwart zu gestalten.

„Wir stellen uns jeden Tag die Frage, wie wir die Menschen erreichen“, ist Sandra Maischbergers Überlegung, ebenso wie man die Bevölkerung aufklären kann. Die Debatte und der direkte Kontakt sei wichtig, auch wenn man nicht einer Meinung sei.

Am Ende Bedanke sich von HERZ statt HETZE Alexander Weinlein bei den Löwenlichtspiele, bei JJM-Events für technische Umsetzung der Live-Schalte sowie der Diskussionsrunde, wodurch ein reibungsloser Ablauf gewährleistet war und vor allem bei Sandra Maischberger, dass sie bereit die Fragen der Zuschauerinnen und Zuschauer zu beantworten.

Riefenstahl

Ein besonderer Kinoabend mit politischer Tiefe veranstaltete HERZ statt HETZE Neckar-Odenwald-Kreis im Kino Löwenlichtspiele in Walldürn. Gezeigt wurde der Dokumentarfilm „Riefenstahl“. Im Anschluss wurde die Produzentin Sandra Maischberger online für eine Diskussion dazu geschaltet.

Der Film beleuchtet das Leben und Wirken der umstrittenen Regisseurin Leni Riefenstahl, deren künstlerisches Schaffen eng mit der Propagandamaschinerie des Nationalsozialismus verknüpft ist. Mit eindrucksvollen Bildern und kritischen Stimmen gelingt es der Dokumentation, die Ambivalenz zwischen Ästhetik und Ideologie greifbar zu machen.

Nach der Begrüßung von Uta Berberich von HERZ statt HETZE und der Filmvorführung war das besondere Highlight des Abends die Live-Zuschaltung von Sandra Maischberger, die sich als Produzentin des Films den Fragen des Publikums stellte. In einer rund 30-minütigen Diskussionsrunde sprach sie über die Entstehung des Projekts, die Herausforderungen im Umgang mit Riefenstahls Erbe und die Verantwortung von Medienschaffenden im Umgang mit historisch belastetem Material.

Auf Alexander Weinleins Kommentar, dass der Film teilweise einen etwas ratlos zurückließe und dass man aus Leni Riefenstahl nicht ganz schlau wurde, entgegnete Sandra Maischberger, dass ihr genauso ging. Ihre Intention bei der Produktion sei es jedoch gewesen, dass die Zuschauer von Leni Riefenstahl ein klareres Bild bekommen sollten. Die Frage, ob Leni Riefenstahl eine Karrieristin oder eine Opportunistin war oder ob es einen anderen Grund gab, lässt die Dokumentation offen und konnte Sandra Maischberger nicht klar beantworten, obwohl, sich beide kurz nach Leni Riefenstahls 100. Geburtstag persönlich getroffen haben. Jedoch hatte Sandra Maischberger eindeutig den Eindruck gewonnen, dass Leni Riefenstahl eine Nationalsozialisten war.

In 100.000 Bilddokumente, Tonträger und Briefe, die gesichtet wurden trugen zur Entstehung des Films und bestätigten Sandra Maischbergers Eindruck.

Die Dokumentation wurde ihrer Meinung in großer Zahl sehr wertgeschätzt und verzichtet bewusst auf jegliche Kommentierung, damit die Zuschauerinnen und Zuschauer sich selbst ein Bild machen können. Sandra Maischberger war es wichtig, dass der Film nur die Fakten zeige.

„Es hat etwas gespenstisches, wie gegenwärtig es ist“, so Sandra Maischberger. Damit bezog sie sich auf die bewussten Lügen und wie leicht manche Menschen diesen verfangen sind.

Der Abend zeigte eindrucksvoll, wie Kino nicht nur unterhalten, sondern auch zum Nachdenken anregen kann und wie wichtig es ist, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen, um die Gegenwart zu gestalten.

„Wir stellen uns jeden Tag die Frage, wie wir die Menschen erreichen“, ist Sandra Maischbergers Überlegung, ebenso wie man die Bevölkerung aufklären kann. Die Debatte und der direkte Kontakt sei wichtig, auch wenn man nicht einer Meinung sei.

Am Ende Bedanke sich von HERZ statt HETZE Alexander Weinlein bei den Löwenlichtspiele, bei JJM-Events für technische Umsetzung der Live-Schalte sowie der Diskussionsrunde, wodurch ein reibungsloser Ablauf gewährleistet war und vor allem bei Sandra Maischberger, dass sie bereit die Fragen der Zuschauerinnen und Zuschauer zu beantworten.

Lange Nacht der Demokratie – Demokratie heute, der Anfang vom Ende?

Podiumsdiskussion mit verschiedenen Politikern aus unterschiedlichen Gremien.

Veranstalter: HERZ statt HETZE Neckar-Odenwald-Kreis und das Fritz-Erler-Forum (Friedrich-Ebert-Stiftung)

Unterstützer: VHS Buchen

Referent: Franz Müntefering (ehemaliger Bundesminister und Vizekanzler)

Podiumsdiskussion mit:

Herrn Dr. Mark Fraschka (Stadtverbandsvorsitzender, CDU)

Herrn Marcel Emmerich (MdB, Bündnis 90/Die Grünen)

Herrn Patrick Haag (Kreisrat, SPD)

Herrn Georg Heitlinger (MdL, FDP)

Musikalische Umrahmung: Vokalensemble Auftakt

Datum: Donnerstag, 02.10.2025

Uhrzeit: 19:00 Uhr

Ort: Schulzentrum Buchen (Aula der Abt-Bessel-Realschule), Dr.-Fritz-Schmitt-Ring 1, 74722 Buchen

Eintritt frei.

Um Anmeldung wird gebeten: Friedrich-Ebert-Stiftung