2018 jährt sich der Jahrestag der Bücherverbrennung zum 85. mal. Für uns Anlass, mit einem Leseabend an diese makabren Veranstaltungen zu erinnern, mit denen die systematische Verfolgung jüdischer, marxistischer, pazifistischer und anderer oppositioneller oder politisch unliebsamer Schriftsteller begann.
Autor: Herz statt Hetze
„Die Arier“ von und mit Mo Asumang
Wir freuen uns darauf, dass wir bald Mo Asumang in Buchen begrüßen dürfen.
Sie wird Ihren Film „Die Arier“ vom 09. – 13.04.2018 in sieben verschiedenen Schulen im Neckar-Odenwald-Kreis vor insgesamt 1.000 Schülern, sowie am 10.04.2018 im Kino in Walldürn zeigen und anschließend mit den Schülern/Zuschauern diskutieren und sich den Themen stellen. Es geht dabei nicht nur um den Begriff der „Arier“, sondern auch um Fremden- und Menschenfeindlichkeit und um Ausgrenzung.
Unterstützt durch die Stiftung für die internationalen Wochen gegen Rassismus
75. Jahrestag der Deportation der Sinti aus dem Kreis Buchen nach Auschwitz
Antiziganismus – Entstehung und Auswirkungen eines Vorurteils.
Einladung zu einer Vortragsveranstaltung am Donnerstag, 22. März 2018 um 19 Uhr im Sakralraum des Klösterle bzw. Bibliothek des Judentums in der Obergasse 6 in Buchen.
Besuch KZ-Gedenkstätte Neckarelz
Die Initiative „Herz statt Hetze Neckar-Odenwald-Kreis“ hat zum Jahresabschluss die KZ-Gedenkstätte Neckarelz besucht. Dorothee Roos begleitete die Gruppe durch die Räume und informierte über das Außenlager, die Kommandantur und den Alltag der Zwangsarbeiter. Viele Fragen wurden gestellt, wobei keine unbeantwortet blieb. Alle waren sich einig, dass die Ausstellung gut aufbereitet ist und es sich für jeden lohnt, der dies noch nicht gesehen hat.
Anschließend gingen die Mitglieder der Initiative noch in der Nähe afrikanisch essen und ließen das Jahr Revue passieren. Das erste Jahr von „Herz statt Hetze NOK“ war ereignisreich. Es gab ein Konzert mit der Holocaustüberlebenden Ester Bejarano & der „Microhpone Mafja“, Filmvorführungen mit „Blut muss fließen“ und dem Regisseur Peter Ohlendorf, Stammtischkämpfer-Ausbildung, Vorträge und dem Highlight der Demo in Buchen für eine offene, bunte und tolerante Gesellschaft. Ebenso gab es teilweise einen Ausblick auf das nächste Jahr und es wird nicht weniger turbulent werden.
Jahresabschluss
Der Ton wurde rauher, aber nicht nur in unserem Land. Der Respekt bleibt immer mehr aus, die Ausgrenzungen werden größer, die Toleranz schwindet und die Menschenfeindlichkeit nimmt zu.
Daher entwickelt sich vor etwa einem Jahr die Idee, Gesicht zu zeigen und dagegen etwas zu tun. Es entstand „Herz statt Hetze NOK“. Daraus ergaben sich nicht nur gute private Kontakte, sondern auch einige Veranstaltungen.
Daher ist die Zeit gekommen das Jahr ausklingen zu lassen.
Am Samstag, den 25.11.17 werden wir um 16:00 Uhr die KZ-Gedenkstätte Neckarelz mit einer kleinen Führung besuchen. Wer Lust dazu hat kann gerne dazu kommen (Gelände der Clemens-Brentano-Schule, Mosbacher Straße 3, 74821 Mosbach – Neckarelz).
Anschließend gehen wir in Neckarelz ins „Little Africa“ und lassen es uns bei guten Essen und guten Gesprächen einfach mal gut gehen.
Einfach ein Danke an alle Mitwirkenden.
Bejarano & Microphone Mafia (Zeitungsartikel)
RNZ-Zeitungsartikel Externer Link 10 Gratis-Artikel pro Monat für Nicht-Abonnenten Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung
Bejarano & Microphone Mafia
Vielen Dank für eine gelungene Verantstaltung an alle Mithelfer von Herz statt Hetze NOK, Mergentheim gegen Rechts, an Kutlu Yurtseven, an die Microphone Mafia, aber selbstverständlich auch an Esther Bejarano und vor allem an alle Besucher, die sich haben begeistern lassen.
Bejarano & Microphone Mafia
Die Initiative „Mergentheim Gegen Rechts“ veranstaltet bereits zum 3. Mal ihre „DIVERSITY“-Reihe, die in diesem Jahr aus zwei Teilen besteht.
Am Freitag, den 06. Oktober 2017 lädt die Initiative in Kooperation mit „Herz statt Hetze Neckar-Odenwald-Kreis“ zu einem Konzert der Holocaust-Überlebenden Esther Bejarano & der Rap-Gruppe „Microphone Mafia“ im Jugendzentrum Walldürn „Alter Schlachthof“ ein.
Und am 24. Oktober 2017 findet in Kooperation mit dem Jugendhaus „Marabu“ ein Konzert mit „Neighborhood Watch (Hardcore/Saarland), „Kettenreaktion“ (Punkrock/Dörzbach) und „ESKALATION“ (Ska/Nürnberg) statt.
Das Konzert mit Esther Bejarano & der „Microphone Mafia“ enthält neben zahlreichen Liedern eine Lesung aus ihrem 2013 erschienenen Buch „Erinnerungen – Vom Mädchenorchester in Auschwitz zur Rap-Band gegen Rechts“. Ich habe viel Glück in meinem Leben gehabt, ein ganz großes Glück, ein unheimliches Glück. Dies sagt die 92-jährige Esther Bejarano, deren Eltern & Schwester von den Nationalsozialisten umgebracht wurden. Esther hat die Grausamkeiten des Vernichtungslagers Auschwitz selbst er- und überlebt.
Als Tochter eines Oberkantors verschiedener jüdischer Gemeinden wurde sie im Jahr 1941 im Zwangsarbeitslager Neuendorf bei Fürstenwalde/Spree interniert und am 20. April 1943 mit allen anderen Insassen des Arbeitslagers und über 1000 jüdischen Menschen nach Auschwitz deportiert. Sie überlebte Auschwitz als Musikerin im weiblichen Häftlingsorchester, dem sog. „Mädchenorchester von Auschwitz“. Von Auschwitz nach Ravensbrück verbracht, konnte sie auf einem der folgenden Todesmärsche entfliehen.
Seit über 30 Jahren ist Esther eine Kämpferin gegen das Vergessen: Sie erzählt ihre Geschichte an Schulen und ist Mitbegründerin & Vorsitzende des „Internationalen Auschwitz-Komitees“ sowie Ehrenvorsitzende der „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes“. Auf der Bühne ist sie seit Jahren gemeinsam mit der Rap-Gruppe „Microphone Mafia“ gegen Diskriminierung & Faschismus aktiv.
Karten können entweder an der Abendkasse für 12 € oder im Vorkaufverkauf im „Bücherladen Eder-Herold“ für 10 € erworben werden. Unterstützt wird die Eröffnungsveranstaltung vom DGB Main-Tauber und der KZ-Gedenkstätte Neckarelz.
Bejarano & Microphone Mafia
Nach dem Spiel ist vor dem Spiel.
Die nächste Veranstaltung wird schon geplant und die Eckdaten stehen bereits fest.
Wir freuen uns, dass wir die Holocaustüberlebende Esther Bejarano mit der Microphone Mafia in Walldürn begrüßen dürfen.
Fr. 06.10.17 Jugendzentrum "Alter Schlachthof" 74731 Walldürn, Würzburger Str. 5 Einlass: 18:00 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr Vorverkauf: 10 € im Bücherladen Eder Herold http://www.mein-buecherladen.de/ 74731 Walldürn, Hauptstraße 19 Abendkasse: 12 €
Wir sind bunt. Wir sind viele. (RNZ)
Bunt und friedlich Flagge gezeigt
Mit einem politischen Bürgerfest wurde am Samstag gegen die AfD demonstriert: „Mehr Sanftmut statt Hetze und Hass“
Buchener Bürger gingen auf die Straße, um zu zeigen, dass es in Buchen keinen Raum für Rassismus und Hetze geben soll.
Der Name war Programm: „Punkrock“ sang gegen Intoleranz an.
AfD-Wahlkampf in Buchen: „Unser Land hat sich verändert“
Buchen. (tra) „Wir wollen zeigen, dass wir weltoffen und tolerant sind.“ Unter diesem Motto gingen am Samstag rund 250 Buchener auf die Straße. Mit einer bunten und friedlichen Demonstration zeigten die Bürger – darunter Vertreter der Kirchen, der Parteien, des Gemeinderats, der Vereine, Ärzte und Künstler -, dass es in Buchen keinen Raum für Intoleranz, Rassismus und Hetze geben soll.
„Wir sind es Opfern des Nationalsozialismus wie Jacob Mayer schuldig, dass wir die AfD in Buchen nicht unkommentiert zu Wort kommen lassen“, rief Amelie Pfeiffer vom Bündnis „Herz statt Hetze“ den Demonstranten zu. Mit Bannern, Trillerpfeifen und der Unterstützung einer Krachkapelle gingen dann Menschen aller Generationen, darunter Familien mit Kindern, auf die Straße, um die im Grundgesetz verankerten Werte zu verteidigen. Die Demo endete am Wimpinaplatz, wo Buchen bei einem politischen Bürgerfest Flagge zeigte: Niemand darf wegen seiner Herkunft, Nationalität, Religion oder seinem privaten Lebensentwurf ausgegrenzt werden. Auch Bürgermeister Roland Burger mischte sich unter die Besucher.
Demonstration gegen AfD-Veranstaltung in Buchen
„Hol dir dein Land zurück“ ist auf Wahlplakaten der AfD zu lesen. „Wer nimmt es mir denn?“, wollte Dekan Rüdiger Krauth wissen, der als erster Redner ans Mikrofon trat und für die Kirchen sprach. „Keiner der Flüchtlinge, mit denen ich arbeite, hat mir ,mein Land’ genommen.“ Die AfD habe es sich zur Taktik gemacht, Angst zu erzeugen. „Seid skeptisch, wenn eine Partei mit Angst arbeitet“, sagte er. Krauth verwies auch auf die Bibel – im „Land der Verheißung“ wird niemand ausgegrenzt.
Ausgrenzung soll es auch in der Schule nicht geben: BGB-Schüler David Rödel fasste poetisch den Wertekonsens des Burghardt-Gymnasiums zusammen: „An unserer Schule ist jeder willkommen, Vielfalt macht das Leben vollkommen.“
Rolf Grüning vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB Main-Tauber) kritisierte in seiner kämpferischen Rede, für die er viel Applaus bekam, dass die AfD sich als „Partei des kleinen Mannes“ präsentiert: „Wir Gewerkschaften warnen vor dieser Partei.“ Der DGB-Kreisvorsitzende positionierte die AfD im rechtsradikalen Spektrum: So zitierte er Christina Baum, die stellvertretende Landesvorsitzende der AfD Baden-Württemberg, die „einen schleichenden Genozid an der deutschen Bevölkerung“, der durch Flüchtlinge verursacht wird, kommen sieht. „Der Begriff Genozid wurde erstmals für den Völkermord an den Juden verwendet“, kritisierte Grüning. Auch Timo Büchner von „Mergentheim gegen Rechts“ ordnete Baum in den „radikalen Flügel“ ein.
Der Buchener Stadtrat Felix Pflüger sieht Baum sowie Alexander Gauland, der am Samstag in der Stadthalle sprach, ebenfalls im „völkisch-nationalen Flügel“ der Partei. „Rhetoriken und Weltbilder, die bis vor einigen Jahren als rechtsradikal und unaussprechbar galten, erreichen nun eine politische Bühne“, warnte Pflüger. Die AfD spiele sozial Schwache gegeneinander aus und könne gleichzeitig keine Antworten auf soziale Fragen liefern. Vielmehr stehe sie für den Abbau des Sozialstaates. Die Partei zeige Probleme auf, habe jedoch keine Lösungen. Dies gelte auch für das Thema Flucht.
Dorothee Roos von der KZ-Gedenkstätte Neckarelz befasste sich in ihrer Rede mit AfD-Politikern, die ein Ende der Erinnerungskultur an den Zweiten Weltkrieg fordern. Sie betonte: „Die Werte und das Grundgesetz der Bundesrepublik sind aus der Aufarbeitung des Nationalsozialismus gewachsen. Durch Aufarbeitung haben wir uns von Militarismus und Ausgrenzung losgesagt und einen Rechtsstaat geschaffen, den wir verteidigen müssen.“ Sie berichtete, dass AfD-Mitglieder die Gedenkstätte besucht hätten und dies nun instrumentalisierten: „Die AfD nutzt den Besuch, um sich von Rassismusvorwürfen reinzuwaschen.“
Franziska Hahn und Jörg Keller sprachen für den Buchener Arbeitskreis Asyl und luden ein, durch die Begegnung mit Flüchtlingen selbst „bunter im Kopf zu werden“, neue Perspektiven zu entwickeln und die „Menschen hinter den Klischees“ zu sehen. Sie hofften, dass Rassismus und Intoleranz in Buchen nicht Fuß fassen werden.
Simon Beiche von „Mosbach gegen Rechts“ sprach in seinem Statement die etablierten Parteien an: „Wenn eine Partei wie die AfD in der Bevölkerung Rückhalt hat, muss die Politikverdrossenheit groß sein. Das Gegenmittel ist, glaubhafte Politik für die Bürger zu machen.“
Auch Musiker, Sänger und Künstler engagierten sich für Toleranz: Welches Lied hätte da besser passen können als die Anti-Rassismus-Hymne „Schrei nach Liebe“ von den „Toten Hosen“, mit der die Band „Dirty 30s“ loslegte?
Der „Zwibbelclub 2.0.“ sang über ein Buchen, das „früher schwarz war und heute bunt ist“, und Chormitglieder aus Buchen und Walldürn sangen mit „Europa“ von den „Toten Hosen“ gegen Abschottung an. Für Gänsehaut-Momente sorgten Stefan Müller-Ruppert und Horst Berger mit „Sage Nein!“.
Gegen Abend spielten Blechbläser und die Band „Punk Rock“. Zu fortgeschrittener Stunde – das Programm dauerte sechs Stunden – zeigten die Hip-Hopper, die eine Vorzeigegruppe in Sachen Integration sind, ihre Moves.
Am Ende der Veranstaltung, bei der es völlig friedlich blieb, wünschten sich die Organisatoren von „Herz statt Hetze“ vor allem eines: „Mehr Sanftmut und besseres Zuhören statt Hetze und Hass“. (Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung)
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