Foto: ISFBB e.V.
Schulthemenwoche – „Rassismus und wie wir dem Hass begegnen“
05. – 11.04.2025 an neun verschiedenen Schulen im Neckar-Odenwald-Kreis
Mit Hilfe eines bilderreichen Powerpoint-Vortrags werden inhaltliche Positionen, Strategien und Methoden völkisch-nationalistischer und rassistischer Bewegungen in Deutschland dargestellt und analysiert. Neben Gefahrenanalysen für das demokratische Zusammenleben werden auch Handlungsstrategien gegen rechte Hetze und Hilfsangebote aufgezeigt. Behandelt wird auch der kompetente Umgang mit Desinformationskampagnen und Verschwörungserzählungen extrem rechter Social Media-Kanäle. Der Vortrag wird interaktiv gestaltet, sodass die Jugendlichen mit einbezogen werden. Im Anschluss gibt es die Möglichkeit für Fragen aus dem Publikum und für Diskussion.
Referentin
Diplom-Sozialwirtin (Univ.) Birgit Mair ist Rechtsextremismus-Expertin, Buchautorin und Kuratorin der Wanderausstellung „Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen“. Sie organisierte mehr als fünfhundert Zeitzeugengespräche mit Holocaust-Überlebenden hielt unzählige Aufklärungsvorträge gegen Neonazismus und Rassismus. Für ihr Engagement erhielt die Nürnbergerin die Karl-Bröger-Medaille verliehen.




Jeder Tag wie heute – Buchlesung mit Ron Segal
Mo., 07.04.2025
19:00 Uhr – 20:30 Uhr
Veranstaltungsort:
Altes Rathaus
Marktstraße 25
74722 Buchen
Eine Einladung zu einer Diskussion über Zeugenschaft, Erinnerung und Schreiben.
Adam Schumacher, der Held dieses Debütromans von Ron Segal, ist ein neunzigjähriger israelischer Schriftsteller und Holocaust-Überlebender. Einst vor den Nazis geflüchtet, reist er nun, viele Jahre später, zum ersten Mal zurück nach Deutschland, um für ein Literaturmagazin seine Erinnerungen aufzuschreiben.
Ausgerechnet dort, wohin er nie zurückkehren wollte, merkt er, dass ihn sein Gedächtnis immer öfter im Stich lässt. Wie der Schuster aus den Märchen der Brüder Grimm, dessen Handwerk über Nacht durch geheimnisvolle Helfer erledigt wird, wacht er jeden Morgen auf, um zu entdecken, dass irgendjemand seine Arbeit schon für ihn getan hat, dass seine Geschichten schon auf dem Papier festgehalten sind.
Ihm wird klar, dass nicht mehr viel Zeit bleibt, das Versprechen an seine verstorbene Frau einzulösen: bevor er sie vergessen haben würde, ihrer beider Lebensgeschichten aufzuschreiben.
Segal erzählt die Fieberträume des Überlebenden, in denen die Fakten und Fik- tionen einander schon überlagern, er ruft die Geschichten der Grimms auf, die Mythen, Legenden und versucht ein Amalgam zu finden, das ein literarisches Sprechen über den Holocaust für jemanden »zwei Generationen danach« möglich macht.
Der Autor
Ron Segal, geb. 1980 in Israel, hat an der Sam Spiegel Film and Television School Jerusalem studiert. Sein Abschlussfilm wurde auf vielen internationalen Festivals gezeigt, das von ihm verfasste Drehbuch vom Goethe Institut ausgezeichnet. Seit 2009 lebt er mit Unterbrechungen in Berlin, derzeit als Stipendiat der Akademie der Künste zu Berlin, um einen Animationsfilm zu »Jeder Tag wie
heute« fertigzustellen.
Veranstalter:in: Stiftung Bücherei des Judentums in Kooperation mit HERZ statt HETZE Neckar-Odenwald-Kreis
„Wie gehen wir mit Sozialdarwinismus um?“
Fr., 11.04.2025
19:00 Uhr
Veranstaltungsort:
Klösterle
Obergasse 6
74722 Buchen
Obdachlose sind die vergessenen Opfer der Gesellschaft. Sie werden von Staat und Gesellschaft ausgegrenzt und auf der Straße angegriffen. Täter*Innnen aus dem rechtsextremen Spektrum praktizieren gegen obdachlose Menschen, der durch einen Sozialdarwinismus des Wortes vorbereitet wird. Lucius Teidelbaum stellt in seinem Vortrag diese Gewalt in ihren unterschiedlichsten Erscheinungsformen dar, analysiert und benennt die Ursachen.
Der Autor
Lucius Teidelbaum arbeitet als freier Journalist, Publizist und Rechercheur zum Themenkomplex extreme Rechte und anliegende Grauzonen und hat diesbezüglich bereits mehrere Bücher bei Unrast veröffentlicht: Braunzone Bundeswehr. ›Rechtsum‹ in der Männertruppe (2012), Obdachlosenhass und Sozialdarwinismus (2013), PEGIDA. Die neue deutschnationale Welle auf der Straße (2016) und Die christliche Rechte in Deutschland (2018). Teidelbaum ist Stammautor des Magazins „der rechte rand“ und beteiligt sich an der Studie Pandemie-Leugnung und extreme Rechte in Nordrhein-Westfalen (2020).