Kleine Germanen

Mi., 30.10.2019

19:00 Uhr

Löwenlichtspiele Walldürn

(Hauptstraße 9, 74731 Walldürn)

KLEINE GERMANEN macht in einer ungewöhnlichen Verbindung aus Dokumentar- und Animationsfilm auf ein kaum aufgearbeitetes Problem unserer Gesellschaft aufmerksam, das mit Blick auf die rechten Gewaltausschreitungen der letzten Zeit aktueller denn je ist: Kinder, die in einem demokratiefeindlichen Umfeld aufwachsen und nach dogmatischen Prinzipien rechtsextremer Ideologie erzogen werden. Der Dokumentarfilm blickt aber auch über die traditionellen Strukturen rechtsextremer Gruppierungen hinaus in einen Teil unserer Mittelstandsgesellschaft, der immer stärker von rechtspopulistischen Strömungen geprägt ist – und konfrontiert den Betrachter mit Protagonisten, die ihre Kinder im Geist einer demokratiefeindlichen Welt erziehen. Die Animationsgeschichte zieht sich als „roter Faden“ durch den Film und erzählt das tragische Leben der persönlich betroffenen Elsa nach: Als Kind hat sie mit dem geliebten Opa Soldat gespielt. Mit ausgestrecktem rechten Arm hat sie „Für Führer, Volk und Vaterland!“ gerufen und war ganz stolz darauf. Heute blickt sie auf eine Kindheit zurück, die auf Hass und Lügen gebaut war und versucht zu verstehen, was diese Erziehung aus ihr und ihren eigenen Kindern gemacht hat.  

Auf eindrucksvolle und klug reflektierte Weise erzählt der Dokumentarfilm KLEINE GERMANEN von Frank Geiger und Mohammad Farokhmanesh von Kindern und Jugendlichen, die in einem rechten, neonazistischen Umfeld aufwachsen.

Als Kind denkt man nicht an Politik. Man denkt nicht an Vorurteile, an Ideologien, an Religion, an Abgrenzung. Als Kind ist man unschuldig. Doch man orientiert sich an dem, was die Erwachsenen sagen, denken, nach außen tragen. Und übernimmt ihre Muster – in einer Spirale, die sich immer weiter nach oben schraubt. Die Filmemacher Frank Geiger und Mohammad Farokhmanesh erzählen in ihrem Dokumentarfilm KLEINE GERMANEN die Geschichten von Kindern, die in einem rechten, neonazistischen Umfeld aufwachsen. Um all die verschiedenen Schicksale, die sie in der Recherche aufgegriffen haben, deutlich zu machen, wählen sie eine animierte Geschichte, die das Schicksal von Elsa verdeutlicht. Sie wächst unter der Obhut ihres Opas, eines ehemaligen SS-Soldaten, auf und wird von ihm mit „germanischem“ Gedankengut geimpft. Ihr ganzes Leben lang wird davon geprägt sein – bis sie spürt, dass ihre eigenen Kinder unter ihrer eigenen Haltung leiden müssen. Und sie den Ausstieg wählt. Geiger und Farokhmanesh stützen diesen sich aus vielen Geschichten speisenden Handlungsstrang mit Gesprächen mit rechten Aktivisten, die von den Filmemachern nie vorgeführt werden. In offenen Interviews erzählen sie von ihrer eigenen Kindheit und von ihrer jetzigen Position als Eltern, die ihren Kindern Werte vermitteln wollen. Die Filmemacher halten sich in ihrer Kommentierung zurück, lassen die Äußerungen stehen und nehmen den Zuschauer ernst in seinem eigenen Urteilsvermögen. Gleichzeitig wird durch die sehr kluge Montage, die erläuternden Expertenstandpunkte und die immer bedrückender werdende Geschichte Elsas auch die kritische Haltung von Geiger und Farokhmanes deutlich. Um das Spektrum der Ansichten zu komplettieren, kommen auch junge Menschen zu Wort, die den Ausstieg rechts geschafft haben und sich von der Ideologie ihrer Eltern lösen konnten, als sie als junge Erwachsene mit Andersdenkenden in Berührung gekommen sind. Der Film endet mit der Mahnung, dass sich Geschichte wiederholen kann. Nicht nur im großen gesellschaftlichen Rahmen. Sondern auch und gerade im Kern der Familie. Ein kluger, reflektierter und gerade in der heutigen Zeit immens wichtiger Film.

Zum Abend:

19:00 Uhr Impulsvortrag zu Kubitscheck und der Wiking Jugend

19:30 Uhr Filmvorführung

Gedenktag zum Attentat vom 20. Juni 1944

Zum Gedenken an den 20. Juli 1944 – und was dieser Tag für uns heute bedeutet!
Der 20. Juli 1944 steht Pate für Art. 20 Abs. 4 GG: „Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht auf Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.“ Dieser Satz kam erst 1968/69 ins Grundgesetz, als es darum ging, für die Notstandsgesetze eine Art Kompromissformel zu finden, damit auch die SPD diesen Gesetzen zustimmt. Dieser Widerstandsartikel fordert dazu auf, es nicht so weit kommen zu lassen, dass es zu einem großen Widerstand kommt. Der Gedenktag des 20. Juli lehrt uns, bereits den  Anfängen von Menschenverachtung entgegenzutreten. Jeglicher Widerstand im Kleinen ist eine bewegende Kraft und kein „Gutmenschentum“. Sondern er ruft zur Zivilcourage auf, Missstände zu benennen und gegen Unrecht einzutreten.
Menschenverachtung ist nie legitim. Daher gilt, wie es die Menschen des 20. Juli gefordert haben: „Zur Sicherung des Rechts und des Anstandes gehört die anständige Behandlung aller Menschen“. Er führte zur Formulierung von Art. 1 GG: „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ – als Kernaussage unseres Rechtsstaates.
Der Widerstand, der hier zum Ausdruck kommt, kann nie von Grund- und Menschenrechten getrennt werden. Auch die Pressefreiheit ist eine Art Widerstand, das sonst nicht Gesagte öffentlich zu machen.
Die Geschwister Scholl schrieben auf ihre Flugblätter: „Zerreißt den Mantel, der Gleichgültigkeit, den Ihr um Euer Herz gelegt! … Wenn ihr wartet, bis der andere anfängt, wird keiner anfangen“. Argumente wie: „Alleine kann man ja doch nichts bewirken“ zeugen von Gleichgültigkeit, Trägheit, Resignation und Feigheit. Wer den Mut der Widerständler damals vor Augen hat, für den viele von ihnen ihr Leben ließen, muss diesen Mut als Mahnung und Verpflichtung begreifen in einer Gegenwart, in der Mut nur wenig kostet.
Nun feiern wir 70 Jahre Grundgesetz, feiern Freiheitsgrundsätze in unserem Land, sehen aber auch, dass diese Werte und Freiheiten in vielen Ländern – und auch im eigenen Land – mit Füßen getreten werden. Die Freiheitsrechte sind die Diamanten des Grundgesetzes, so Heribert Prantl. Es gilt sie zu schützen und zu pflegen – als die Wegweiser für alles, was unser Staat und diese Gesellschaft tun.
Der römische Dichter Ovid hat einmal gesagt: „Glücklich ist, wer das, was er liebt, auch wagt, mit Mut zu beschützen“.

Das war: HERZtöne

So toll, so bunt.

Einfach von Menschen für Menschen.

Das HERZ statt HETZE-Team bedankt sich bei allen Beteiligten für einen wundervollen und unvergesslichen Abend!

Danke an: Häfner Veranstaltungstechnik, Uwe Heck Videoproduktion, Jugendfond NOK, Roland Burger, Zxyxz, Soundpeople, BGB Vocal-Group, Kinderchor Großeichholzheim, BGB Chor, Happytones, Kirchen- und Jugendchor St. Oswald, ZGB Music, Erzbischöfliches Kinder- und Jugendheim St. Kilian Walldürn, HWS Combo, Maranatha, Lebenshilfe, Stefan Müller Ruppert, Achim Brötel, alle vor, hinter und auf der Bühne und ganz besonders an alle Spender und an alle, die diese Veranstaltung besucht haben.

Countdown für HERZtöne

Heute Abend: ab 17:00 Uhr Einlass!

Wir sind optimistisch und rechnen mit einer vollen Stadthalle.

Kommt rechtzeitig vorbei, um euch noch einen Platz zu sichern.

Für Unterhaltung und Verpflegung ist bestens gesorgt.

Countdown für HERZtöne

Morgen: HERZtöne!

Es wird gut!

Es wird so gut, dass wir noch einmal darum bitten frühzeitig in der Stadthalle zu sein, denn wenn alle Plätze besetzt sind, müssen wir leider den Einlass schließen.

Wahlaufruf!

Aufruf!     Aufruf!     Aufruf!   Aufruf!    Aufruf!    Aufruf!    Aufruf!   Aufruf!

An alle

Freunde, Interessierte und Wegbegleiter

von Herz-statt-Hetze NOK

Am        Sonntag, den 26. Mai 2019      finden

die         Wahlen                   

  • zum       Europäischen Parlament      und
  • zu den   Kreistagen-, Gemeinderäten, Bezirksbeiräte
  • und Ortschaftsräten in Baden-Württemberg statt.

Beide Wahlen erfolgen alle 5 Jahre

Wir rufen dazu auf:

Gehen Sie zur Wahl !

Machen Sie von Ihrem Wahlrecht Gebrauch !

Beteiligen Sie sich aktiv an den demokratischen Prozessen

                                                    unseres Landes !

Verschenken Sie nicht Ihre Stimme !

Sie haben:

  • 1 Stimme bei der Europawahl
  • mehrere Stimmen bei den Wahlen zu Kreis- und Gemeinderäten *

*Dort können Sie den Stimmzettel Ihrer Wahl unverändert abgeben oder bis zu 3 Stimmen einer Person Ihrer Wahl geben durch Panaschieren und Kumulieren. Dabei dürfen Sie die Gesamtzahl der möglichen Stimmen nicht überschreiten

Hier 10 gute Gründe, wählen zu gehen:

  1. Weil es ein elementares Recht und Privileg ist! Nur das Volk kann seine Vertreterinnen und Vertreter entsenden. Artikel 20 des Grundgesetzes garantiert die Demokratie und ist Grundlage dafür, dass jede und jeder Wahlberechtigte aktiv an der Demokratie mitwirken kann.
  2. Weil jede abgegebene Stimme zählt! Oft geht eine Wahl eng aus. Da kommt es dann auf jede einzelne Stimme an. Meine Stimme ist wichtig!
  3. Weil indirekt andere entscheiden, wenn ich nicht wähle! Werden Stimmen nicht abgegeben, gehen sie verloren.
  4. Weil Wählen meine Meinungsäußerung und meine Entscheidung zum Ausdruck bringt!
  5. Weil Nichtwählen aus Protest nicht funktioniert! Will ich einer Partei einen Denkzettel verpassen. Indem ich nicht wähle, funktioniert das nicht. Meine Stimme fällt einfach unter den Tisch. Wähle ich hingegen, kann ich eine Partei klar der anderen vorziehen.
  6. Weil Wählen heißt, Verantwortung zu übernehmen! Die Politik entscheidet heute über viele Themen von morgen, die insbesondere junge Menschen und ihre Zukunft betreffen werden.
  7. Weil ich mit meiner Wahl aktiv die Politik beeinflussen kann! Mit meiner Stimme nehme ich Einfluss.
  8. Weil auch ungültige Stimmzettel zählen! Lieber einen ungültigen Stimmzettel abgeben, als gar nicht wählen, denn ungültige Stimmen zählen in die Wahlbeteiligung hinein. Viele ungültige Stimmen setzen ein symbolisches Signal: Das Politikinteresse ist da, aber die Parteien stehen nicht für diese Wähler.
  9. Weil Wählen Bürgerpflicht ist! Ich habe die Freiheit zu wählen! Eine niedrige Wahlbeteiligung zeigt Desinteresse, und viel wichtiger: Eine Demokratie kann nur dauerhaft bestehen, wenn sich die Bürger an ihr beteiligen.
  10. Weil ich mit meiner Wahl entscheide, wer (Ober-)Bürgermeister, Gemeinderat, Ortschaftsrat, Bezirksbeirat, Kreisrat oder Mitglied der Regionalversammlung wird! Es geht um den Menschen, der meinen Lebensort repräsentiert und die politischen Geschäfte in der Hand hat.